5 Fragen an Karin Sellemond

„Wer gehen kann, kann tanzen.“

Karin Sellemond unterrichtet bereits seit über 30 Jahren in der Volkshochschule Tirol orientalischen Tanz, seit über 10 Jahren zusätzlich Bollywood Dance. Im Interview erzählt sie uns, was ihre Kurse so besonders macht, was eigentlich der Unterschied zwischen diesen beiden Tanzstilen ist und für wen ihre Kurse geeignet sind.

Liebe Karin, was für eine Ausbildung hast du und wie bist du selbst zum orientalischen Tanz gekommen?

Zum orientalischen Tanz bin ich durch eine Studienkollegin auf der Uni gekommen. Sie war aus München und hat das gerade selber gelernt. Ich habe mich dann über Jahre immer fortgebildet in den Zentren für Orientalischen Tanz in München, Wien und Zürich bei verschiedenen Lehrern aus Ägypten, dem Libanon, Marokko, Syrien, der USA, Deutschland und Frankreich.

Du unterrichtest bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Zweigstellen der Volkshochschule Tirol. Gibt es Erlebnisse oder Gruppen, die dir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind?

Die Teilnehmer*innen gehen oft über 10, 15 oder sogar 20 Jahre bei mir in den Kurs – aber nicht deshalb, weil sie es nicht erlernen, sondern weil sie so viel Spaß an der Bewegung und am Tanzen haben. Oft kommen kleine Kinder mit 5-8 Jahren, die dann irgendwann nicht mehr in den Kurs gehen, und plötzlich, 10 oder 15 Jahre später, sind sie als Erwachsene wieder da. Was mir auch sehr in Erinnerung war ist eine Gruppe, da haben drei Generationen gemeinsam am gleichen Kurs teilgenommen – das Kind, die Mutter und die Großmutter. Sowas finde ich immer spannend. Es fasziniert mich, dass die Teilnehmer*innen oft so lang dranbleiben, auch wenn sie zwischendurch eine Pause machen.

Muss man für deine Kurse bereits tanzerfahren sein oder können auch komplett tanzunerfahrene Menschen daran teilnehmen?

Ich baue den Kurs immer so auf, dass die Teilnehmer*innen keine Tanzerfahrung brauchen. Es heißt ja, „Wer gehen kann, kann tanzen.“ Also können alle daran teilnehmen, völlig unabhängig vom Alter oder auch von der Körperform, welche Figur jemand hat usw. Nur wenn jemand irgendwelche körperlichen Probleme hat, dann sollte das zuerst ärztlich abgeklärt werden.

Können auch Männer bei deinen Kursen mitmachen?

Männer können gerne auch teilnehmen, aber sie sind leider etwas rar gesät. Beim Bollywood Dance sieht man in den indischen Filmen, dass da auch viele Männer mittanzen, also das ist kein Problem. Es nehmen nur ganz selten Männer an den Kursen teil, beim Bollywood Dance ein bisschen mehr als beim orientalischen Tanz. Ein Mann ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Ein Bauer aus Kitzbühel ist tatsächlich jede Woche zum Tanzen extra von Kitzbühel nach Innsbruck gefahren. Jede Woche hat er am Kurs teilgenommen, so lange bis seine Kühe auf die Alm mussten, da musste er dann mit ihnen mit. Aber davor war er jede Woche da.

Was erwartet die Teilnehmer*innen bei deinen Kursen und was unterscheidet orientalischen Tanz von Bollywood Dance?

Die Teilnehmer*innen können sich Spaß am Tanz, an der Bewegung und an der Gemeinschaft erwarten. Orientalischer Tanz ist eine Tanzart, an der man ohne Partner*in teilnehmen kann. Der orientalische Tanz ist einer der ältesten Tanzstile, der ursprünglich aus dem Innersten Afrikas kommt. Bollywood Dance ist ein relativ junger Tanz, der sich an die Tanzszenen in indischen Filmen anlehnt. Er ist eine Fusion verschiedener Tanzarten – es werden Jazz Dance, Hip Hop, klassische indische Tanzstile und orientalischer Tanz vermischt – und es werden Choreographien aus Filmen getanzt. Beim orientalischen Tanz gibt es auch Choreographien, aber man kann viel freier tanzen. Grundsätzlich sind die Bewegungen unterschiedlich und auch die Musik.

 

Mehr über Karin Sellemond können Sie auf ihrer Webseite www.bauchtanz.cc erfahren.

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