4 Fragen an Harald Nissler
„Wenn die Menschen besser Bescheid wüssten über ihren eigenen Körper, könnten sie viel mehr mit sich selbst arbeiten.“
Harald Nissler war schon immer sehr sportlich. Als Quereinsteiger absolvierte er nach vorherigen Berufen beim AZW in Innsbruck die Ausbildung zum diplomierten Gesundheitstrainer und medizinischen Masseur. Darauf folgten zahlreiche Fortbildungen und Conventions. In seiner Arbeit schätzt er besonders den direkten Kontakt mit Menschen und die Möglichkeit, den Erfolg seiner Teilnehmenden sofort zu spüren. Im Interview erzählt er, weshalb er gerne bei der VHS unterrichtet und was sich Interessierte in seinen Kursen erwarten können.
Wie bist du nach deiner Ausbildung zum Unterrichten an der Volkshochschule gekommen?
Die VHS ist neben anderen Institutionen auch eine der bekanntesten in Tirol und es ist auch eine Plattform, um Menschen kennenzulernen, um dort zu wirken. Bei der VHS gibt’s zu 99,9 % nur positives Feedback und positive Bewertungen. Man merkt als Trainer, dass die Leute zufrieden sind und gerne kommen und das zu einem guten Preis. Das Interessante dabei ist, dass bei der VHS fast alle sozialen Schichten und Berufsgruppen unsere Kurse in Anspruch nehmen.
Du unterrichtest seit 2011 bei der VHS so vielfältige Kurse wie z. B. Prime Bodies, Gesundheitsturnen für Senior*innen, Nordic Walking Fitness oder Aquafit für Schwangere. Hast du selbst einen Favoriten?
Ich mag alle Kurse eigentlich gleich gern, ob das jetzt Prime Bodies oder Gesundheitsturnen, Body Styling, Bauch Beine Po oder Aquafitness für Schwangere ist. Aquafit ist sehr herausfordernd, weil entweder stimmt die Wassertiefe nicht oder man hat zu wenig Platz oder die Temperatur passt nicht. Da liegt es natürlich am Trainer, das zu kompensieren. Das ist immer eine Herausforderung, ob das jetzt in einem öffentlichen Hallenbad oder im Fitnessstudio ist. Aquafitness mit Schwangeren hat einen hohen Spaßfaktor und zeigt eine hohe Wirkung. Nordic Walking ist sehr inspirierend, weil es draußen in der Natur stattfindet und ich mich mit den Locations austoben kann. Generell mag ich alle Kurse gleich gerne, weil ich die Vielfältigkeit und die Vielseitigkeit an der Volkshochschule sehr schätze.
Im Frühjahr bietest du wieder Nordic Walking Kurse an. Wie können sich Interessierte so einen Kurs vorstellen?
Angefangen mit der Basis – Technik, Wiedererlernen des Kreuzgangs, Möglichkeiten und Varianten, die es beim Nordic Walking gibt – baue ich den Kurs auf vom Leichten ins Schwere, vom Bekannten ins Unbekannte. Ich beginne an der Innpromenade beim Baggersee. Je nach Gruppe gehe ich schon beim zweiten Mal ins Gelände. Dann baue ich den Kurs auf, d. h. wir gehen einmal steil bergauf, dann mache ich ein Intervalltraining, z. B. Schloss Ambras oder Hungerburg. Wir haben dann schon in den 90 Minuten zu tun. Anfänger*innen können das Nordic Walking im Kurs lernen und privat nutzen. Fortgeschrittene schätzen die Gruppendynamik und das gemeinsame Gehen.
Was ist dir besonders wichtig, deinen Teilnehmenden weiterzugeben?
Ich erkläre immer wieder, warum wir eigentlich da sind, warum wir die Übungen machen und was eigentlich der Sinn und Zweck des Ganzen ist. Mir ist Prävention wichtig, Sturzprophylaxe, den Alterungsprozess zu verlangsamen, die Selbstheilung zu fördern, indem man fit bleibt. Wenn die Menschen, mit denen ich zu tun habe, besser Bescheid wüssten über ihren eigenen Körper, könnten sie viel mehr mit sich selbst arbeiten. Das mache ich in meinen Kursen, wenn ich über den Körper als Gesamtes spreche. Meiner Meinung nach gehört das in den Grundschulen viel mehr in den Kollektiv. Ein typisches Beispiel: Viele Teilnehmende trainieren nicht vor einem Spiegel. Das ist mir ganz wichtig – zu schauen, wie ich mich bewege, was ich mache, wie ich reagiere, wie ich dastehe oder -sitze. Da merke ich natürlich auch, wie die Teilnehmenden sich verbessern und verändern. Was ich noch sehr schätze, sind die anderen Kursleitenden. Ich merke, dass eine hohe Qualität an Fachwissen in der VHS vorhanden ist und ganz viele Individuen dort arbeiten, die wissen, was sie tun und fachlich sehr kompetent sind. Da fühle ich mich wohl. Das ist ein schönes und ein tolles Miteinander.
