Die Geschichte der VHS Tirol

Die Volkshochschule Tirol wurde im Herbst 1945 als überparteilicher Verein „Volkshochschule Innsbruck“ (seit 1982 „Volkshochschule Tirol“) gegründet.

Zweck des Vereines war es von Anfang an, der Bevölkerung die Möglichkeit zur Weiterbildung im Sinne des österreichisch-demokratischen Staatsgedankens zu bieten.

Im Mittelpunkt der Bestrebungen der neuen Institution stand zunächst die Errichtung einer Arbeitermittelschule, die bis zu ihrer Verstaatlichung 1965 von der Volkshochschule geführt wurde. Darüber hinaus wurden von Beginn an auch allgemeinbildende Kurse angeboten. Mit einer Tradition populärwissenschaftlicher Vorträge der Universität Innsbruck und dem Bestehen einer Urania-Bildungseinrichtung vor dem Krieg als Basis, konnte sich die Volkshochschule Innsbruck gut und rasch entwickeln und bald zu einer allseits anerkannten kulturellen Institution werden.

Wichtige Persönlichkeiten der Pionierzeit der Volkshochschule Tirol waren der Tiroler Dichter Dr. Josef Leitgeb, erster Präsident des Vereins, und Dr.in Emmi Torggler-Wöß, die nach vielen Jahren der Aufbauarbeit 1973 zur ersten Direktorin ernannt wurde. Beide setzten mit großem persönlichem Einsatz wichtige Impulse zur weiteren Entwicklung der Volkshochschule. Schon 1946 wurden unter ihnen mit Kufstein und Kitzbühel die ersten Zweigstellen gegründet, und als nach dem Tod Leitgebs 1952 Univ.-Prof. Dr. Leonhard Franz das Amt des Präsidenten übernahm, war bereits die Hälfte aller heute bestehenden 24 Tiroler Zweigstellen aktiv. Mit der Verbreitung der Volkshochschule in Tirol vervielfältigte sich auch das Kursangebot, das sich seit jeher durch seine Vielfältigkeit (berufliche Weiterbildung, Sprachen, Kreativität, Sport, Persönlichkeitsbildung) auszeichnete. Neben vielen kulturgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Vorträgen wurden auch Veranstaltungen, die politische Probleme der Zeit aufgriffen, angeboten.

Anfang der siebziger Jahre kam es zu entscheidenden personellen Veränderungen auf Führungsebene. Auf Univ.-Prof. Dr. Leonhard Franz folgte für zwei Jahre DI Dr. Erich Enthofer als Präsident. 1974 übernahm Mag. Alois Prazeller, damaliger Direktor der Handelsakademie und Gemeinderat der Stadt Innsbruck, die Präsidentschaft, die er 25 Jahre lang innehatte. Er profilierte sich auch besonders auf überregionaler Ebene durch seine Tätigkeit im Verband Österreichischer Volkshochschulen.

Einen Höhepunkt erlebte die Volkshochschule Tirol, als ihr nach intensiven Bemühungen seitens Prazellers und Torgglers vom Land und der Stadt eigene Kursräumlichkeiten im ehemaligen Ursulinenkloster am Marktgraben zur Verfügung gestellt wurden. Dem zur Folge konnten nun auch untertags Kurse und Veranstaltungen angeboten werden, was eine große Steigerung der Tätigkeit mit sich brachte. Unter Direktor Mag. Kurt Aufderklamm konnten auch die Büroräume in das VHS-Haus am Marktgraben übersiedelt werden. Seitdem wurden sukzessive weitere Räumlichkeiten – VHS im Atrium, VHS am Inn, VHS im west – erworben, daneben ist die Volkshochschule mit ihren Kursen natürlich in Schulen und anderen Institutionen vertreten.

Von 1999 bis 2009 stand die ehemalige Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach dem Verein vor. Sie übergab den Vorsitz an die damalige Frau Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer, die ihn seither innehat. Nach der Pensionierung von Frau Dr.in Torggler 1982 wurde der Gymnasialprofessor Mag. Kurt Aufderklamm zum Direktor ernannt. Ab 1997 leitete Frau Dr.in Silvia Caramelle als Geschäftsführerin die Volkshochschule Tirol. Als sie mit Ende 2007 in den Ruhestand ging, übernahm Herr Mag. Ronald Zecha die Leitung. Nach fast 10 Jahren übergab dieser die Geschäftsführung an Herrn Dipl.-Päd. Klaus Springer, der der Volkshochschule Tirol für ein halbes Jahr vorstand. Seit Februar 2018 ist Frau Mag.a Birgit Brandauer MSc Geschäftsführerin der Volkshochschule Tirol und Direktorin der VHS Innsbruck.

1995 beschloss die Tiroler Landesregierung, der Volkshochschule Tirol aufgrund ihres erfolgreichen Wirkens über 50 Jahre lang die Bewilligung zur Führung und Verwendung des Tiroler Landeswappens zu erteilen.

Seit 2007 bietet die Volkshochschule für Menschen mit deutscher Muttersprache oder Menschen mit Migrationshintergrund, die Schwierigkeiten mit Lesen, Schreiben oder Rechnen haben, durch die Grundbildungsinitiative eine zweite Chance, sich diese Grundkompetenzen anzueignen. 

2010 wurde die Volkshochschule extern nach LQW (Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung) erstzertifiziert. 2014, 2018 und 2022 konnte die Volkshochschule Tirol erfolgreich retestiert werden.

Das Programm der Volkshochschule Tirol mit ihren 24 Zweigstellen hat sich naturgemäß inhaltlich verbreitert und ist heute äußerst vielfältig für Jung und Alt gestaltet. Die Zahlen sprechen für sich: Wies das Arbeitsjahr 1946/47 ca. 170 Veranstaltungen (Einzelveranstaltungen und Kurse) mit rund 7.600 Teilnehmer*innen auf, so sind es in den letzten Jahren weit über 3.000 Veranstaltungen mit ca. 30.000 Teilnehmer*innen.

2015 beging die Volkshochschule Tirol feierlich ihr 70-jähriges Jubiläum.

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