6 Fragen an Petros Moraitis

"Meine Sprache ist die Musik"

Petros Moraitis (39) ist Musiker, Komponist und Pädagoge. Der gebürtige Grieche lebt seit 12 Jahren in Österreich und unterrichtet seit vier Jahren Musik am Paulinum in Schwaz. Seit diesem Semester gibt er auch Kurse in der Volkshochschule Innsbruck.

Lieber Petros, bei Künstlern denkt man immer gleich, ihr Beruf sei von Anfang an auch Berufung gewesen. War es bei dir so – wusstest du schon als kleines Kind, dass du Musiker werden willst?

Ich wollte einfach Musik studieren und komponieren, das habe ich schon früh gewusst. Mein Vater hat auch schon in seiner Freizeit in einer Band gespielt und ich wollte dieses Handwerk richtig professionell erlernen. Dann habe ich ehrlich gesagt gemerkt, dass man allein vom Komponieren nicht leben kann. Zum Glück finde ich es ganz fantastisch, das Wissen und Feuer rund um die Musik weiterzugeben, und so bin ich schließlich auch Musikpädagoge geworden.

Was hat dich nach Tirol gebracht und warum bleibst du gerne?

Ich habe in Griechenland Musik studiert und dort ist für alle klar, dass man einmal ins Zentrum dieser klassischen, abendländischen Musik muss, also nach Österreich oder Deutschland. Ein Lehrer, der mich stark geprägt hat, hat auch in Wien und Berlin studiert. Zuerst war ich acht Jahre lang in Graz, dort habe ich das Masterstudium in Komposition absolviert. Dann wollte ich noch woanders hin – und so bin ich nach Tirol gekommen. Ich mag die Lage zwischen München und Italien sehr. Tirol ist meiner Heimat eigentlich sehr ähnlich: Es gibt viele Berge und viel Tourismus. Wir leben dort, wo andere Urlaub machen.

Konntest du schon Deutsch, bevor du nach Österreich gekommen bist?

Nein, das habe ich erst hier gelernt. Anfangs war es natürlich schwer, besonders im Masterstudium. Aber inzwischen geht es gut, sogar im Zillertal (zwinkert). Meine Sprache ist die Musik und nicht Griechisch oder Deutsch. Das ist eine nonverbale Sprache. Natürlich muss man für den Unterricht auch gut sprechen können, aber ich versuche trotzdem, viel durch praktische Übungen zu lehren.

Was können Interessierte bei dir in der Volkshochschule lernen?

Ich möchte Kindern und Jugendlichen, die bereits komponieren wollen, eine Hilfestellung geben, quasi ein Coaching. Man kann auch ohne Noten und Vorwissen, nach Gehör, komponieren. Beides ist meiner Meinung nach möglich und ich möchte deshalb beide Angebote an Interessierte machen. Außerdem biete ich ein Einzelcoaching für Klavier an, auch das ist für Personen mit und ohne Vorwissen offen. Bei den Musikrichtungen richte ich mich hier gerne nach den Wünschen der Teilnehmenden, wir können klassische Stücke ebenso üben wie Pop- und Rockmusik.

Ganz neu in unserem Programm ist die „Musikerziehung für Kinder ab 8 Jahren“. Was erwartet die musikinteressierten Kids hier ab Dezember?

Ich habe ein eigenes Konzept für diesen Kurs entwickelt. In diesen zehn Einheiten geht es um ganz elementare Dinge der Musik. Wir singen und musizieren gemeinsam und gestalten eine rhythmische Begleitung, teilweise auch mit Bewegung.

Wo kann man deine musikalische Arbeit live erleben?

Ich singe auch im Chor des Tiroler Landestheaters und bekomme immer wieder Aufträge für Kompositionen. Kürzlich wurde eine Komposition von mir uraufgeführt, im Ötztal und beim Tirol Panorama in Innsbruck. Und natürlich, wenn man meine Kurse besucht!

Hörproben von Petros Moraitis

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