4 Fragen an Simon Linder

„Man kann digital quasi in der Zeit zurückreisen.“

Simon Linder unterrichtet seit dem Herbst- und Wintersemester 2021/22 ganz neu in der Volkshochschule Innsbruck digitale Malerei. Simon malt bereits seit seiner Kindheit, absolvierte die HTL für Grafik und Design und studierte an der Fachhochschule Salzburg Computeranimation. In seinen Kursen gibt er nun sowohl Einsteiger*innen als auch Fortgeschrittenen sein Wissen weiter.

Was kann man denn mit digitaler Malerei eigentlich alles machen?

Eine ganze Menge verschiedener Sachen! Man kann damit etwa Illustrationen erstellen, die aussehen wie traditionell gemalte analoge Bilder, die aber um digitale Inhalte wie Animationen oder Interaktivität erweiterbar sind. Neben klassischen Bildmotiven wie einem Portrait oder einer Landschaft wird digitale Malerei eingesetzt um für verschiedene Unterhaltungsmedien wie Animationsfilme oder Videospiele und Apps zu produzieren. Weil sich beim digitalen Arbeiten am Computer Bilder einfacher reproduzieren oder verändern lassen, hat es sich in den allermeisten Bereichen gegen Papier und Farbe durchgesetzt. Digitale Malerei ist mittlerweile so leicht zugänglich, dass sie am Smartphone gemacht werden kann, wie in meinem Einsteiger*innenkurs! Digitale Malerei ist meiner Meinung nach auch deswegen einsteiger*innenfreundlich, weil sie mehr Fehler verzeiht. Man kann digital einfach etwas löschen oder mittels Gestenbefehl quasi in der Zeit zurückreisen. Außerdem hilft die digitale Malerei auch, wenn man sich mit Fotografie oder Bildbearbeitung beschäftigen möchte, weil es da so viele Parallelen gibt.

Was erwartet die Teilnehmer*innen in deinen Kursen für digitale Malerei für Einsteiger*innen und für Fortgeschrittene?

Die Teilnehmer*innen lernen mit mir auf ihrem Smartphone digitale Malerei kennen. Das ist eine einfache Art und Weise, wie man überall mit dem Handy oder auch dem Tablet, mit dem sonst meistens nur telefoniert oder etwas konsumiert wird, auch selber etwas gestalten kann. Man hat dabei ähnliche, zum Teil andere und mehr Möglichkeiten, als bei normaler Malerei. Zuerst geht es vor allem darum, die Möglichkeiten und technischen Rahmenbedingungen zu verstehen, die digitale Bilder ausmachen und wie man mit digitaler Logik kreativ sein kann. Da gehört z. B. ein ganz grundsätzliches Verständnis einer Datei und eines Computerbildschirms dazu. Wir machen auch zwei praktische Beispiele, die sehr simpel angelegt sind und interessante Ergebnisse für jeden garantieren.

Sollte man bereits vorher gemalt haben (z. B. analog) oder ist das nicht notwendig?

Der Einsteiger*innen-Kurs ist so angelegt, dass ihn wirklich alle machen können. Die Übungen und das grundsätzliche Wissen, das ich vermitteln möchte, hilft absoluten Einsteiger*innen, aber jede Art von Inspiration oder Vorbildung ist willkommen, wenn z. B. jemand aus der Fotografie kommt oder aus dem Film. Jedes Interesse für irgendetwas Visuelles hilft. Wer sich für Comics interessiert, kann sicher etwas mitnehmen. Und wenn jemand noch überlegt und sich Sorgen macht, ob er oder sie in diesen Kurs passt, möchte ich gerne sagen: Habt keine Angst, weil wenn man mit digitalen Medien arbeitet, dann muss man eigentlich ständig irgendeine neue Software oder einen neuen Kniff lernen. Das geht mir auch noch bei fast jedem Projekt so, dass ich irgendwas Neues ausprobieren muss, bei manchen Arbeitsschritten nicht mehr weiß, wie sie gehen und es nochmal nachschlagen muss. Also keine Angst, wir probieren das alles gemeinsam aus!

Den Fortgeschrittenen-Kurs kann man unabhängig vom ersten Teil machen. Dieser Kurs ist für Leute geeignet, die sich schon mit digitaler Malerei beschäftigt und das selber auch schon mehrmals ausprobiert haben. In diesem Kurs geht es mehr um das Gestalten von aufwändigeren digitalen Bildern. Ich gehe nicht zu sehr auf die Grundsätze vom digitalen Arbeiten ein, sondern mehr darauf, was ein Bild besser oder leichter wahrnehmbar macht oder wie es seine Funktion besser vermittelt.

Wie bist du selbst zur digitalen Malerei gekommen?

Ich selber habe seit der Volksschule schon gezeichnet, in der Schule immer mit Kugelschreiber. Dann habe ich mein Studium für Computeranimation an der Fachhochschule Salzburg gemacht und habe dort zum ersten Mal ein Grafiktablet kennengelernt, mit dem man am Computer zeichnen kann. Ich habe mein Wissen nach dem Studium vertieft und in verschiedenen Bereichen mit digitaler Kunst gearbeitet. Das allermeiste, wie auch diese Softwares, die wir in den Kursen verwenden, habe ich mir selber beigebracht. Ich habe auch viel über Online-Tutorials gelernt oder über angewandte Übungen. Deshalb glaube ich, dass ich das gut vermitteln kann, weil ich mein eigenes Verständnis dafür gefunden habe.

 

Weitere Infos zu Simon Linder gibt es auf seiner Homepage und auf Instagram: www.simonlinder.art und www.instagram.com/simlolinder

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