4 Fragen an Nadine Bachler

Die Arbeit mit der Natur als großes Geschenk – wenn der Funke überspringt

Nadine Bachler ist ausgebildete Wildkräuterexpertin, Kräuterpädagogin und vor allem eine Liebhaberin des Waldes und der Natur. Sie selbst sagt von sich, dass ihr größter Lehrmeister der Wald ist – draußen sein, beobachten, wahrnehmen, so lernt man am meisten. Was sich Teilnehmer*innen von ihren Kursen in der Volkshochschule erwarten können, erzählt sie uns im Interview.

Anfang Mai findet dein Kurs „Kräutersalbenküche“ statt, Mitte Mai dein Kurs „Tinkturen, Ölauszüge, Oxymel“. Im August ist noch eine geführte Wanderung zum Thema Sommerkräuter geplant. Was erwartet die Teilnehmer*innen bei diesen Veranstaltungen?

Bei der „Kräutersalbenküche“ ist der Name Programm. Da geht’s um volksheilkundliche Salbenzubereitungen mit Wildpflanzen für die Hausapotheke – eine Salbe für Gelenksschmerzen, eine Salbe für raue Hände, eine Salbe als Brust-/Erkältungsbalsam usw. Es werden die Grundlagen vermittelt, wie man das macht, weil es eigentlich ganz unkompliziert ist und man das super in den Alltag einbauen kann.

Im Kurs „Tinkturen, Ölauszüge, Oxymel“ wird vermittelt, welche Art von Auszügen man aus Pflanzen machen kann, um sie haltbar zu machen. Das ist zum einen der Auszug mit Alkohol, also die Tinktur, dann Ölauszüge, die man als solche oder auch für Salben verwenden kann. Oxymel ist ein Sauerhonig. Es ist ein Auszug aus ­­– im Groben – Essig und Honig, darin werden die Kräuter ausgezogen. Das kann man als gesundes Sirup trinken oder im Salatdressing verwenden. Es ist etwas sehr Wohlschmeckendes und natürlich auch gut für unseren Körper, weil auch die Pflanzenauszüge drin sind.

Bei der Wanderung im August werden wir ein paar ganz starke Heilpflanzen kennenlernen. Das, was mir am meisten am Herzen liegt, ist, dass die Menschen die Pflanzen wirklich zu 100 % erkennen können, damit es zu keinen Verwechslungen kommt. Und natürlich geht es dann auch darum, was ich mit der Pflanze machen kann und wo ich aufpassen muss, z. B. in der Schwangerschaft oder bei Kindern. Es gibt je nach Ort natürlich auch die Möglichkeit, dass man sich das ein oder andere Pflänzchen gleich mitnimmt, um daheim dann Freude daran zu haben.

Wie ist es dazu gekommen, dass du sich selbst so für Wildkräuter interessierst?

Ich war immer schon sehr verträumt, auch als Kind, und in Gedanken irgendwo im Wald unterwegs. So richtig zu den Kräutern bin ich dann eigentlich über die Fotografie gekommen. Ich bin ja eigentlich gelernte Fotografin und war irgendwann nur mehr im Wald, um Pflanzen zu fotografieren und wollte dann auch wissen, was ich da vor der Linse habe. Die Faszination hat mich dann nicht mehr losgelassen.

Hast du einen Lieblingsplatz, wo du immer hingehst, oder ist das ganz unterschiedlich?

Ich habe meine Lieblingsplätze, die ich schon seit vielen Jahren immer wieder besuche, weil es gerade so spannend ist, ganz tief in diese Plätze einzutauchen und sie immer wieder mal über den Jahreslauf hinweg und in allen Jahreszeiten zu besuchen. Dann beginnt man die Pflanzen besser zu verstehen, besser wahrzunehmen. Was für Vorgänge passieren in der Natur? Welche Pflanzen wachsen neben welchen? Was braucht es, damit bestimmte Pflanzen kommen? Was ist heuer präsent? Das ist so spannend zum Beobachten.

Hattest du irgendein besonderes Erlebnis in deinen Kursen, die du bereits bei uns unterrichtest hast, das dir in Erinnerung geblieben ist?

Was ich immer wieder so schön finde, generell an der Arbeit mit Menschen, ist, wenn man merkt, dass der Funke springt – also wenn die Begeisterung überspringt, speziell bei den Wanderungen, wenn man merkt, bei jemandem ist die Verbindung zu den Pflanzen auf einmal da. Es gibt einfach mehr als nur dieses trockene Wissen, speziell in der Arbeit mit Pflanzen. Das ist so eine emotionale Arbeit. Es gibt eigentlich nie einen Kurs oder eine Wanderung, wo nicht eine Person dabei ist, bei der ich das wahrnehmen kann. Das ist so ein großes Geschenk an der Arbeit mit der Natur, weil sie uns immer zur Verfügung steht. Es ist eigentlich alles schon da, wir müssen uns nur dem öffnen, das ist alles: bereit sein, aufmachen, wahrnehmen – mehr braucht es nicht, das ist das Schöne.

Weitere Interviewfragen können Sie auf unserer Instagram-Seite nachlesen.


Weitere Informationen zu Nadine Bachler gibt es auf ihrer Homepage, auf Facebook und auf Instagram:

nabanatur.blog

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