4 Fragen an Lea Stoll

Was Yoga und Mandalamalen gemeinsam haben

Lea Stoll unterrichtet in der Volkshochschule Innsbruck sowohl im Bereich Gesundheit und Bewegung als auch im Kreativbereich. Warum das beides für sie so gut zusammenpasst und was sich Interessierte von ihren Yoga- und Mandalakursen erwarten können, erzählt sie uns im Interview.

Du kommst ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich, hast Kunstgeschichte und InterMedia Design studiert und u. a. als Restauratorin, Pressefotografin, Kamera- und Regieassistentin gearbeitet. Wie bist du dann zur Bewegung gekommen?

Stundenlang still zu sitzen ist mir bereits als Schulmädchen schwergefallen. Ich bin mit Leistungssport groß geworden. Bis zu meinem 13. Lebensjahr war ich Wettkampfschwimmerin. Einige Jahre habe ich Kunsteislauf- und Ballett-Kurse besucht. Als waschechte Tirolerin steh‘ ich außerdem seit meinem vierten Lebensjahr auf den Skiern. Ich bin also mit Bewegung aufgewachsen und seit ich denken kann, finde ich meinen Ausgleich darin. Deshalb kam recht schnell der Wunsch auf, dieser Leidenschaft in meinem Leben auch in beruflicher Hinsicht mehr Raum zu geben. Die Ausbildung zur Bewegungs- und Tanzpädagogin, bald nach dem Studium, war dann mein erster Schritt auf dem Weg zur Vermittlerin von gesunder Bewegung in unserer Gesellschaft. Es ist mir ein echtes Herzensanliegen mit meinem Angebot Lust auf bewusste, gesunde Bewegung zu machen!

Erzähl uns von deinen Kursen kommendes Semester. Was können sich die Teilnehmer*innen von deinem Kurs Yoga-Art erwarten?

Im Kurs Yoga-Art werden wir Yoga auch mal abseits der Matte praktizieren und neben sanften Flow-Sequenzen zur Mobilisierung und Kräftigung auch tanzpädagogische Übungen im Raum durchführen. Im Wechselspiel zwischen vorgegebenen Asanas und freien tänzerischen Bewegungen richten wir die Konzentration mal nach innen, mal nach außen. Ich möchte die Teilnehmer*innen einladen, sich zu spüren und aufmerksam zu beobachten, was die verschiedenen Haltungen und Bewegungen mit ihnen machen. Mich interessiert die Frage: Wo ist der Unterschied und wo die Gemeinsamkeit zwischen der nach innen gerichteten Yoga-Praxis und dem nach außen gerichteten künstlerischen, tänzerischen Ausdruck – und wie geht es mir jeweils dabei?

Was erwartet die Teilnehmer*innen in deinen Kursen „Mandala-Mal-Meditation“ und „Mandalas selbst kreieren“ und inwiefern unterscheiden sich die beiden voneinander?

Das Mandala-Malen ist gerade in den kalten Monaten eine feine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, sich zu zentrieren und meditativ kreativ zu sein. Mandalas haben eine beruhigende, harmonisierende Wirkung auf uns. Das Mandala-Malen ermöglicht Menschen ein meditatives Erlebnis, die mit Meditation im Sitzen einstweilen nicht viel anfangen können und das Meditieren trotzdem mal probieren oder üben wollen. Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv in einen meditativen Zustand zu kommen. Eine Möglichkeit ist Yoga zu praktizieren und eine andere wäre vielleicht ein Spaziergang im Wald oder auch einfach auf einer Parkbank zu sitzen und den Enten im Teich zuzuschauen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ganz für und bei sich zu sein fällt den meisten Menschen allerdings leichter, wenn sie etwas tun, das völlig unbemerkt ihre ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Das Ausmalen von Mandalas erfordert absolute Konzentration und ist dabei dennoch entspannend. Es lässt die vielen Gedanken in uns still werden. Es zeigt in Farben und Formen, was in uns steckt. Die beiden Mandala-Kurse werden jeweils mit einer kurzen Atem- oder Meditationsübung eingeleitet. Im ersten Kurs steht das freie Spiel mit den Farben im Vordergrund. Hat man es selbst noch nicht ausprobiert, kann man sich gar nicht vorstellen, dass das intuitive Ausmalen der Mandalas die volle Aufmerksamkeit und Konzentration verlangt. Während dem Malen werden u. a. anregende Zitate und kurze Geschichten vorgelesen. Im zweiten Kurs geht es dann darum mit Zirkel, Geodreieck und Bleistift Mandalas von Grund auf selbst zu gestalten. In Schritt-für-Schritt-Anleitungen werde ich zeigen, worauf es beim Designen eines Mandalas ankommt. Ich möchte dazu motivieren, der individuellen Kreativität freien Lauf zu lassen und die Teilnehmer*innen darin begleiten, ihren eigenen Stil zu finden.

Was waren deine Erfahrungen bei deinem ersten Online-Kurs „Mandala-Mal-Meditation“ letztes Semester?

Online zu unterrichten war eine neue Erfahrung für mich. Ich war natürlich sehr neugierig auf die Teilnehmerinnen, wollte aber niemanden zwingen, sich in ihrer privaten Umgebung zu zeigen. Es ist mir wichtig, dass sich alle wohlfühlen. Wenn sich die Teilnehmer*innen ohne aktivierte Kameras besser auf sich selbst konzentrieren können, sich mutiger und freier fühlen, um ihre Kreativität hemmungslos fließen zu lassen, dann ist das total in Ordnung. Ich glaube auch, dass das Online-Format diesbezüglich ein Vorteil ist. Für mich war die größte Herausforderung dabei, in das schwarze Nichts des Bildschirms zu sprechen und, ohne meine Zuhörerinnen zu sehen, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Ich habe nur am Anfang zur Begrüßung darum gebeten, die Kameras einzuschalten. Im Laufe des Kurses, und vermutlich mit zunehmendem Vertrauen zur Gruppe, haben die Teilnehmerinnen ihre Kameras immer öfter angelassen. Der Kurs war jedenfalls sehr nett und ich war beeindruckt von den tollen Ergebnissen. Den Teilnehmerinnen sind wunderbare Mandalas gelungen. Alle waren anders, jedes einzigartig. Einer der schönsten Momente am Ende des Kurses war, als eine Teilnehmerin erzählt hat, dass sie seit Kursbeginn während ihrer Woche Mandalas malt und die kleinen Kunstwerke ihren Freund*innen schenkt. Jetzt setzt sie sich oft sogar in der Früh vor der Arbeit 20 Minuten hin und malt, weil es ihr so guttut. Ich glaube, das war das größte Kompliment!

Weitere Infos zu Lea Stoll gibt es auf ihrer Homepage, ihrer Facebook-Seite und auf Instagram: www.yoga-art.studio, www.facebook.com/YogaArtStudioO und www.instagram.com/yogaart.studio

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